Internationale Jugendgemeinschaftsdienste Landesverein Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Jugendbude Wismar
Junge Menschen (14-27 Jahre) die aus der Ukraine vor dem Krieg geflohen sind treffen sich regelmäßig mit jungen Menschen, die aus Deutschland kommen oder schon länger in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben.
Diese Gruppe will so viele Jugendliche wie möglich erreichen. Die Herausforderung bestand darin, sich zu trauen mit völlig fremden Menschen im ähnlichen Alter die Freizeit zu verbringen und aufeinander zu zugehen.
Wir tauschen uns aus und suchen für alles eine Lösung. Irgendjemandem fällt immer etwas ein!
Die Stärke der Gruppe macht aus, dass sich sowohl einheimische Jugendliche als auch Jugendliche mit Kriegs- und Fluchterlebnissen zusammenfinden. Alle Initiativen und Aktionen werden basisdemokratisch von allen mitbestimmt. So lernen wir Demokratie im Alltag.
Seit dem 01.06.2022 gibt es bei den IJGD e.V. einen Treffpunkt für ukrainische Kriegsflüchtlinge. Dort wurden uns Räumlichkeiten für unserer Gruppe kostenlos zur Verfügung gestellt. Ab dem Zeitpunkt hatte unsere Jugendbude einen festen Standort. Für Fragen und Idee hatten wir nun einen weiteren Ansprechpartner. Bei allen Aktionen wurden von uns kleine Filmchen mitgeschnitten. Daraus entstand die Idee einen richtigen Film in Angriff zu nehmen. Die Gruppe entwickelte die Idee einen Film ins russische zu synchronisieren. IJGD unterstützte bei der Akquise von Fördermitteln, die Jugendgruppe übernahm die Sprecherrollen, das Filmteam um Gula Mons realisierte die Tonaufnahmen und vermittelte die nötigen Kenntnisse. In der Zusammenarbeit an diesem besonderen Projekt haben den Jugendlichen nicht nur sehr viel gelernt, es hat ihnen auch sehr geholfen ihr Selbstwertgefühl wieder zu erlangen bzw. zu stärken und gab ihnen Sicherheit und Struktur im Alltag zurück, die durch Kriegserlebnissen verloren ging.
Die Gruppe trifft sich selbstorganisiert und schafft Freizeit- und Freiräume und damit auch neue Perspektiven und Lebensmut. Wir kochen, lernen, singen und tanzen gemeinsam, machen Fahrten und jede Menge Sport.
Wir organisieren uns zu 100% ehrenamtlich. Alle Unterstützer leisten diese Unterstützung im Ehrenamt. Die Gruppenteilnehmer*innen selbst fördern dabei auch das ehrenamtliche Engagement anderer Gruppen. So unterstützen sie bei der Organisation der Hilfsgütersendung in die Ukraine, gestalten ein Lesefest in Wismar mit und beteiligen sich an Aktionen der evangelischen Kirche z. B. Plätzchenbacken oder „Advent in den Höfen“. Wann immer Hilfe durch uns Jugendlichen benötigt wird, sind wir bereit zu unterstützen (Kinderfest, Auf- u. Abbau von Nachbarschaftsaktionen usw.).
Alle Initiativen und Aktionen werden basisdemokratisch von allen mitbestimmt. So lernen wir Demokratie im Alltag. Stark ist unsere Gruppe durch die ehrenamtliche Pflege der Netzwerkgruppe „Jugendbude Wismar“.
Der in der Jugendgruppe synchronisierte Puppenfilm wurde für 50 Kinder aus der russischsprechenden Community, als besonderes Event gezeigt. Die Puppenspieler und Synchronsprecher*innen standen den Kindern für all ihre Fragen zur Verfügung und sorgten dafür, dass die öffentliche Filmpremiere für alle ein unvergessenes Erlebnis war.
Ziel war und ist es, den Kindern Mut zu machen sich zu trauen, Neues auszuprobieren.
Alle Mitglieder unserer Gruppe unterstützen sich gegenseitig. Jeder kann etwas besonders gut. Wichtig ist uns, dass jeder der Gruppe seinen eigenen Wert erkennen kann und sich niemand nur auf „den Flüchtling“ reduzieren lässt!
Ein wesentlicher Bestandteil unserer Zusammenarbeit ist die Unterstützung des Erlernens der deutschen Sprache, als Voraussetzung dafür, den durch die Flucht unterbrochenen schulischen und beruflichen Biografien wieder neue Perspektiven zu geben. Die Kommunikation beim gemeinsamen Spielen, sportlichen Aktivitäten, Ausflügen und Nachhilfestunden erweitert den Wortschatz und stärkt das Selbstvertrauen die Sprache anzuwenden.
Wir lernen, dass Engagement nicht nur bedeutet Verantwortung füreinander zu übernehmen, sondern auch für jeden selbst eine enorme Bereicherung ist.
Das gesamte Projekt lässt sich an andere Orte übertragen! Was wir können, könnt Ihr auch!
Ihr braucht mutige Menschen, die den Anfang machen, andere Jugendliche ansprechen und gemeinsam Ideen entwickeln. Ihr braucht Menschen die bereit sind an diesen Ideen mitzuwirken und ihr müsst offen sein für Netzwerkarbeit. Allein schafft ihr es auf keinen Fall! Schaut Euch in Eurer Region um, wer passt zu Euch, wer braucht Eure Unterstützung und kann Euch auch Unterstützung bieten?
Traut Euch Menschen anzusprechen!
Unserem Beispiel ist bereits eine Jugendbude in Schwerin gefolgt. Noch sucht die Gruppe geeignete Räume und Unterstützer:innen, aber die ersten gemeinsamen Sportveranstaltungen mit der Wismarer Jugendbude finden bereits statt. Der Besuch einer Gruppe, die in Hannover eine Jugendbude aufbauen möchte, ist in Planung.
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